Der Grundkonflikt

Das eben beschriebene Modell unterscheidet sich von einer weit verbreiteten Ansicht, die von einem rationalen Geist ausgeht, der durch angestrengtes Nachdenken Lösungen schaffen soll. Der Unter-schied besteht darin, außerhalb des bewussten Teils des Geistes eine starke schöpferische Kraft anzunehmen, die uns tatsächlich und ganz praktisch zur Verfügung steht, nämlich das schöpferische Unterbewusste.

Ein Geist, der diese Kraft nicht kennt und dementsprechend glaubt, die ganze Last der Lösungsfindung alleine tragen zu müssen, bekommt mit der Zeit eine Reihe von Problemen:

  1. Ein ständiges Gefühl der Überforderung.
  2. Da der rational-bewusste Teil des Geistes nur begrenzt dafür prädestiniert ist, ganze Softwareprogramme einfach so aus dem Ärmel zu schütteln, schafft er sich mit der Zeit immer kompliziertere konstruktive Verfahren, die ihm diese Arbeit abnehmen sollen.
  3. Das schöpferische Unterbewusstsein agiert natürlich trotzdem unermüdlich, ist aber beim rational-bewussten Teil nicht als Mitarbeiter gemeldet und gerät so in folgenden Konflikt: Es liefert ungefragt Lösungen, die unglücklicherweise mit den Vorstellungen des rational-bewussten Teils, wie gute Lösungen auszusehen haben, nicht übereinstimmen und die deshalb in ihrem Ausdruck blockiert werden.
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